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Layer, Karl

Israel — ein Lehrbuch für Christen

Was wir am Feigenbaum lernen können. Ernst Franz Verlag, Metzingen 21997. 154 Seiten.

Der Verfasser ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche und Leiter von Israel-Reisen. Sein Buch ist die Frucht eines Lernprozesses, der anläßlich eines Kuraufenthaltes am Toten Meer im Jahr 1978 einsetzte. „Nach meiner Rückkehr hatte mich Israel gefangengenommen“ (10). 1980 fuhr er zum ersten Mal mit einer Reisegruppe nach Israel, bei der er unter der Leitung des israelischen Reiseführers Israel Goldschlager „buchstäblich von ,Israel‘ gelernt“ hat. Und was er gelernt hat, stellt er unter dem Symbolwort Feigenbaum vor, inspiriert vom Gleichnis vom Feigenbaum, mit dem Israel gemeint ist. Israel „verharrt immer noch in seinem Feigenbaumzustand. Aber es ist ohne Zweifel der sprossende Feigenbaum“ (32). Was können wir von ihm lernen? Layer gibt auf diese Frage eine sechsfache Antwort: Gottes Erwählen, Gottes Verheißen, Gottes Richten, Gottes Erfüllen, Gottes Geduld und Gottes Treue. Er verifiziert dies vor allem an Texten des Alten Testaments, über die man häufig gedankenlos hinwegliest und die uns betroffen machen können. Auf die weitere Frage: „Warum sollen wir am Feigenbaum lernen?“ gibt Layer folgende Antworten: Weil Israel ein Modell Gottes ist, weil die Zweige von der Wurzel ernährt werden, weil wir Wiedergutmachung zu leisten haben, weil die Rettung der Welt ins Auge gefaßt ist, weil wir aufwachen müssen. „Wer sich mit der Bibel in der Hand dem Geschehen in und um Israel öffnet, bekommt einen Blick für Gottes Heilshandeln“ (117), wozu Layer mit aller Entschiedenheit auch die Entstehung des Staates Israel rechnet, unter Berufung auf die altbundlichen „Landverheißungen“. „Wenn wir Gottes Handeln an Israel ignorieren, verlieren wir die Orientierung im heutigen Weltgeschehen. Wir verlieren als Christen die Orientierung!“ (55). Im Schlußteil des Buches bietet Layer unter dem Titel Wie ich den Feigenbaum heute erlebe eine Sammlung von persönlichen Reiseerfahrungen in Israel, wozu auch interessante Gespräche mit Schalom Ben-Chorin gehörten. Leider vermißt man bei seinen gut ausgewählten Zitaten genaue bibliographische Angaben.

Franz Mußner


Jahrgang 6/1999 Seite 56



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